Collage: Drei Hände fügen Puzzleteile zusammen

Praktische Tipps für das Engagement gegen Rechtsextremismus

Die Broschüre "Nazis hassen diese Tricks" steht Engagierten gegen Rechtsextremismus mit Tipps und Informationen zur Seite.

Pinselstrich

Das Engagement gegen Rechtsextremismus erfordert einen langen Atem. Dabei ist es nötig, viele Aspekte im Blick zu haben, sich zu vernetzen und das übergeordnete Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: Rechtsextreme zurückzudrängen und für die Gleichwertigkeit aller Menschen einzutreten.

Mit der Broschüre "Nazis hassen diese Tricks" hat die DGB Jugend Niederbayern, unterstützt von der Partnerschaft für Demokratie Stadt Straubing, einen umfassenden Überblick zusammengestellt, was es beim Engagement gegen Rechtsextremismus zu beachten gilt. Die Broschüre wendet sich gleichermaßen an Neueinsteigende wie an erfahrene Aktivisten und Aktivistinnen.

Da sich die Gewerkschaften "als größte antifaschistische und demokratische Organisationen in Deutschland" verstehen, werden zunächst einige einleitende Erklärungen zum Stichwort "Antifaschismus" gegeben. Im Folgenden bietet die Broschüre grundlegende Informationen zum organisierten Vorgehen, konkrete Tipps für die Praxis, Hinweise auf mögliche Bündnispartner und -partnerinnen und Anregungen für die Ausgestaltung des Engagements.

Erfolg durch sorgfältige Planung

So wird unter der Überschrift "Emotionen & Planung" betont, wie wichtig es für erfolgreiches Engagement gegen Rechtsextremismus ist, sich klarzumachen, welches von drei Hauptzielen gerade im Vordergrund steht: rechtsextremen Strukturen Schaden zuzufügen, die antifaschistische Bewegung zu stärken oder die gesellschaftlichen Verhältnisse in Richtung von mehr Chancengleichheit zu beeinflussen.

Hervorgehoben wird auch, wie wichtig Emotionen beim Engagement sind: Empörung und Entsetzen über rechtsextremistische Taten tragen dazu bei, besonders motiviert dagegen vorzugehen. Leidenschaft für die eigenen Überzeugungen hilft, andere zum Mitmachen zu bewegen. Allerdings wird ebenso vor unzulässigen Vereinfachungen gewarnt, die durch ausschließlich emotionales Handeln entstehen können.

"Das eigene Handeln und seine Bedingungen müssen stets reflektiert werden."

Broschüre "Nazis hassen diese Tricks"

Die Broschüre empfiehlt deshalb ein Vorgehen nach der SMART-Methode: Ein Ziel sollte spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. Das Ziel, innerhalb eines Jahres die Schließung eines rechtsextremen Kampfsportstudios in der Stadt herbeizuführen, ist zum Beispiel spezifisch, messbar und terminiert, und je nach Vorgehen auch attraktiv und realistisch. Um es zu erreichen, werden zahlreiche Möglichkeiten vorgestellt. So ließe sich der Vermieter informieren, dass er an Rechtsextreme vermietet, die Engagierten könnten Aufklärung durch Öffentlichkeitsarbeit betreiben oder die nicht-rechten Mitglieder von einem Wechsel überzeugen.

Von Finanzen bis Vernetzung

Auch die Abschnitte zu den anderen Stichworten warten mit kompakten Informationen und Hinweisen auf. Es werden verschiedene Möglichkeiten der Kofinanzierung und Förderung vorgestellt, es gibt Tipps für Sicherheitsmaßnahmen bei Veranstaltungen und für Auftritte in den sozialen Medien, Quellen für die Weiterbildung im Engagement gegen Rechtsextremismus werden ebenso präsentiert wie Hinweise für erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit oder Anregungen zu den Chancen, die eine Vernetzung mit Vereinen und Verbänden im ländlichen Raum bietet.

"Nazis hassen diese Tricks" ist hilfreich zur Einführung und als Nachschlagewerk, frischt Bekanntes auf und ermöglicht neue Blickwinkel.


Veröffentlicht im Januar 2024